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Fahrtwind durch Stiftungshilfen
Schnell zeigte sich, dass der Bedarf an einer intensiven und vertrauensvollen Betreuung vor Ort in Deutschland gewaltig war. Chinesische Eltern, die ihren Kindern eine exzellente schulische Ausbildung in Deutschland ermöglichen wollten, konnten ihre Kinder nun alleine in die Ferne schicken, weil sie auf die Unterstützung von GEP - German Education Partners vor Ort vertrauen konnten. Der einzigartige Betreuungsumfang wurde so beliebt, dass die Anfragen an GEP durch zahllose Weiterempfehlungen und Mundpropaganda stiegen. Neben der Anerkennung durch die Eltern- und Schülerzufriedenheit, wurde GEPs Konzept des Rundum-Sorglos-Pakets in der Anfangszeit zusätzlich durch zwei Stiftungen ausgezeichnet: 2014 nahm GEP am Gründerwettbewerb der Stiftung der deutschen Wirtschaft (SdW) teil und gewann diesen, sodass die SdW GEP bei der Verwirklichung der Vision Connecting Cultures Through Education ideell und finanziell förderte. Auch die Heinz-Nixdorf-Stiftung erkannte den gesellschaftlichen Nutzen des pädagogischen Konzepts und unterstütze GEP fortan. |
Ein weiteres Problem, eine weitere Lösung:
SVK - GEP Schulvorbereitungskurs Die weiteren Jahre waren geprägt vom Aufbau eines starken Teams und vom Sammeln verschiedenster Erfahrungen auf dem deutschen Bildungsmarkt. Während dieser Zeit gewann GEP auch viele exzellente Internatsschulen für eine gemeinsame Realisierung gelebter Völkerverständigung. Einige dieser Schulen hatten bereits ihre eigenen Erfahrungen mit chinesischen Schüler*innen machen können und wussten daher ebenso wie GEP, dass ein solides Sprachniveau für eine erfolgreiche Schullaufbahn entscheidend ist. Der Erfahrungsschatz dieser Schulen reichte jedoch noch weiter. So erzählten sie GEP von einer Gemeinsamkeit der zuvor aufgenommenen chinesischen Schüler*innen: Nahezu alle Schüler*innen hätten enorme Schwierigkeiten sich nach dem Schuleinstieg in den Unterrichtsfächern zurechtzufinden – sie kämen mit dem Unterrichtsstil nicht klar, würden die Fächerinhalte nicht verstehen und ihr Englisch sei nach dem Fokus auf Deutsch in Vergessenheit geraten. Auch ein gewöhnlicher Sprachkurs mit einem B2 Zertifikat auf dem Papier reicht oft für die gymnasialen Oberstufe nicht aus. Das Team von GEP überlegte: Wie können wir dieses Problem für unsere Partner*innen und für unsere Schüler*innen gleichermaßen lösen? Die Antwort lag auf der Hand und war doch nie zuvor beantwortet worden: Die Gründung eines Kurses, der nicht nur zum B2-Niveau führt, sondern auch durch Englisch- und anderen Fachunterricht ideal auf den Schuleinstieg vorbereitet. Die Schüler*innen sollen zudem im Alltag in deutschen Gastfamilien unterkommen, um möglichst viel Deutsch lernen zu können und am Ende des Kurses erfolgreich die anspruchsvolle Telc B2 Prüfung ablegen zu können. So startete GEP 2016 die ersten zwei Schulvorbereitungskurse (SVK) SVK1 und SVK2. Seit 2016 sind unsere SVK zum Goldstandard der Schulvorbereitung geworden und das Konzept wurde vielfach kopiert. |
Neue Projekte: Öffentliche Internate
Durch anhaltende Weiterempfehlungen wandten sich mit der Zeit auch immer mehr chinesische Familien an GEP, die ihren leistungsstarken Kindern zwar ein Abitur in Deutschland ermöglichen wollten, sich die Kosten privater Internate von teils 40 - 50.000 Euro pro Jahr aber nicht leisten konnten. Um diesen Familien ebenfalls die Chance eines Schulbesuchs in Deutschland zu ermöglichen, entdeckte GEP eine Vielzahl Internate, die einen kostengünstigeren Bildungsaustausch versprachen – staatliche Internate. Viele staatlichen Internate wollten sehr gerne chinesische Schüler*innen aufnehmen, standen jedoch zwei großen Problemen gegenüber: Zum einen den hohen aufenthaltsrechtlichen Hürden und zum anderen den Schließzeiten der Internate an einigen Wochenenden und Ferien im Schuljahr. GEP nahm sich seit 2016 beider Herausforderungen an. Erstere meisterte GEP durch die eigene aufenthaltsrechtliche Expertise und Klärung der Sachverhalte mit den Behörden und Botschaften. Zweitere durch den Aufbau eines weit verzweigten Gastfamiliennetzes. Für diesen Zweck suchte und fand GEP herzliche Familien, die sich auf den interkulturellen Austausch freuten und die Bereicherung für ihre Familien und die Schüler*innen zu schätzen wussten. Sie freuten sich darauf die chinesischen Schüler*innen während der Internatsschließzeiten in ihre Familien aufzunehmen und zu betreuen. Durch die Lösung dieser zwei Probleme konnte GEP weniger finanzstarken Familien erstmals ein kostengünstigeres Angebot vorstellen, bei dem der jährliche Preis nur die Hälfte der durchschnittlichen Gebühren privater Internate ausmachte. |
Was passiert nach dem Abitur?
Auf die Frage „Warum möchtest du nach Deutschland kommen?“ erhält das GEP Team oft schon im Rahmen des Schülerinterviews von potenziellen Schüler*innen oft die folgende Antwort: „Weil ich Maschinenbau/ Ingenieurswesen/ Fahrzeugtechnik studieren will.“ Eines ist klar – Deutschland ist in der Welt und in China bekannt für seine technische Stärke. Gleichzeitig hat der deutsche Bildungsmarkt um vieles mehr als nur das zu bieten und für viele Schüler*innen wäre ein nicht technischer Studiengang die viel passendere und erfolgreichere Wahl. GEP hat es sich deshalb seit 2016 (ab dem Jahr kamen die ersten Abiturient*innen und baten um Rat), zur Aufgabe gemacht über die Bildungsvielfalt aufzuklären. Schüler*innen erhalten bei GEP eine individuelle Studienberatung, um einen passenden Studiengang für ihre Talente und Interessen zu finden. Regelmäßige Fahrten zu verschiedenen Bachelor Days werden von GEP ebenso organisiert wie spezielle Trainings, um interessierte Schüler*innen auf die anspruchsvollen Auswahlverfahren verschiedener Business Schools vorzubereiten. |
Für jeden Schüler gibt es eine Lösung
Im selben Jahr wurde GEP erneut zum Pionier in der deutschen Bildungslandschaft. Zu diesem Zeitpunkt (2016) waren schon viele chinesischen Schüler*innen über verschiedene Wege nach Deutschland gekommen. Viele dieser Schüler*innen hatten vor ihrem Schuleintritt leider keine gute sprachliche Ausbildung erhalten – einer der häufigsten Gründe für schulischen Misserfolg. Damals gab es für diese Schüler, die das anspruchsvolle Abitur nicht schafften, keine Alternative als mit „verlorenem Gesicht“ nach China zurückzukehren. Seit 2016 ist das anders, denn dann hat GEP die Möglichkeit des einjährig gelenkten Praktikums den Schüler*innen angeboten, welches nach erfolgreichem Abschluss vielen Schüler*innen die Fachhochschulreife beschert. Nach einer langen Klärung des aufenthaltsrechtlichen Status mit den involvierten Behörden, konnten im Schuljahr 2016/17 die ersten Praktikant*innen ihre praktische Ausbildung bei GEP absolvieren. Dabei profitierten beide Seiten stark von diesem Konzept – die Schülerpraktikant*innen durch neue Erfahrungen, eine solide Ausbildung und den Schulabschluss; und GEP durch die Mitarbeit und Zusammenarbeit mit jungen und motivierten Praktikant*innen, die zudem immer wieder aufzeigen, was junge Menschen wirklich beschäftigt und wie man sie am besten fördern und unterstützen kann. |
GEP Home - A Home away from Home
Die Wochenendbetreuung bei liebevollen Gastfamilien stellte für GEP seit 2016 eine wichtige Säule der Schülerbetreuung dar. Es dauerte kein Jahr, da kam eine weitere Säule hinzu. GEP hatte schon lange den Wunsch, die Schüler*innen enger miteinander zu vernetzen und ihnen einen Ort in Deutschland bieten zu können, zu dem sie jederzeit nach Hause kommen und beispielsweise Feste wie das chinesisches Neujahrsfest gemeinsam feiern können. Mit dem Umzug des GEP Sitzes von Düsseldorf nach Frankfurt eröffneten sich schließlich neue Möglichkeiten. GEP gründete 2017 das GEP Home im zentralen und gut erreichbaren Frankfurt. Das GEP Home wurde schnell zum zweiten Zuhause für die Schüler*innen, ob sie nun fest dort wohnten, an den Wochenenden oder Ferien zu Besuch kamen oder auch nur einmal jährlich zum traditionellen Neujahrsfest kamen und ihr Heimweh im Kreis von Freunden stillen konnten. |
GEP goes international...
Eine für German Education Partners einschneidende Entwicklung vollzog sich ab 2017. Aus der Frage „Wie können wir den Eltern unserer Schüler*innen einen besseren Service bieten?“ ergab sich folgerichtig die Öffnung nach China. Aber der Reihe nach. Wieso musste diese Frage überhaupt gestellt werden? Die Eltern unserer Schüler*innen wurden schließlich schon seit 2012 von GEP betreut und bei regelmäßigen Elternabenden in China besucht. Natürlich war das richtig und doch wurden mit der Zeit kulturelle Unterschiede mit den Eltern deutlich. Auch wenn die Gründerin Wenxin Zhang chinesische Wurzeln hat und mehrere Teammitglieder ebenfalls Chinesen sind, so war GEP in der Arbeitsweise immer sehr „deutsch“ geblieben. Zudem waren die Eltern irritiert über die vielen Feiertage in Deutschland und erwarteten, dass Nachrichten mit Nachfragen oder Anmerkungen zu jeder Tages- und Nachtzeit umgehend beantwortet werden sollten, weil das in China so üblich ist. Allein auf Grund der Zeitverschiebung war dies jedoch nicht immer möglich. Da GEP die Eltern in diesen Punkten gut verstehen konnte, taten sie alles um den Bedürfnissen der Eltern nachzukommen und eine bessere, auf sie angepasste Betreuung anzubieten. So wurde entschieden ein zweites GEP Team in Shanghai aufzubauen. Schnell zeigte sich, dass dieser Schritt einen vollen Erfolg bei der Betreuung der Eltern erzielte und maßgeblich zu deren Zufriedenheit beitrug. Zudem stellte GEP fest, dass die DNA des GEP Teams in Shanghai ähnlich gestrickt war wie die des Teams in Frankfurt: Alle bei GEP lieben Karaoke, Lasertag und Escape Room (und natürlich gutes Essen!). Auch das traditionell zur Vorweihnachtszeit stattfindende GEP-Schrottwichteln wurde im Shanghaier Team mit Begeisterung übernommen. |
GEP Academy
Die Corona-Pandemie zu Beginn des Jahres 2020 nutzte GEP für die verstärkte Umsetzung von Plänen, die seit 2018 stückweise implementiert werden. 2018 hatte GEP bereits hunderte Schüler*innen an deutsche Internate vermittelt. Die Mehrheit der Schüler*innen lernte erfolgreich in der Schule, insbesondere wegen gelungener Schuleinstiege nach einem SVK-Besuch. GEP hätte an diesem Punkt zufrieden sein können. Allerdings beobachtete GEP immer wieder interkulturelle Missverständnisse zwischen Schüler*innen und Schulen; die Eltern der Schüler*innen fragten nach speziellen Kurskonzepten wie Abicamps; Schulen sahen den Bedarf nach systematischem Nachhilfeunterricht usw. Aus diesen und aus ähnlichen Problemen und Herausforderungen heraus, entschied sich GEP ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln: GEP Academy. Das Programm GEP Academy umfasst u.a. regelmäßige Schulungen der Eltern, interkulturelle Trainings für die Schulen, individuelle Nachhilfekonzepte und Abiturvorbereitungskurse. All dies dient dazu, um die Schüler*innen dahingehend zu fördern, dass ihnen nach ihrem Abitur die ganze Welt offen steht. |
Ein Blick in die Zukunft
Auch in der Zukunft möchte GEP seiner Vision treu bleiben und Kulturen durch Bildung miteinander verbinden. GEP möchte einen positiven Fußabdruck in der Welt hinterlassen, das eigene Stipendienprogramm ausweiten und sich für gemeinnützige Projekte in der Welt engagieren. Ein wichtiges Ziel wird es sein, die Vorteile und Stärken der deutschen Bildung in die Welt zu tragen. |
„Those who are crazy enough to think they can change the world, are the ones who do.“